Erfahrungen aus bisherigen Workshops und Vorträgen aus KI
Ich war in den vergangenen Monaten (und auch Jahren) als Berater und Trainer in verschiedenen Unternehmen und Branchen unterwegs: Hauptsächlich im Mittelstand (von produzierenden Unternehmen bis hin zu Dienstleistern), im Corporate Umfeld aber auch auf Verbandsveranstaltungen, auf Landkreis Tagungen und habe auch selber erste offene Seminare und Workshops und Webinare durchgeführt. Um genau zu sein: In den letzten 12 Monaten waren es 37 Mittelständler, 14 Corporates und unzählige Mitarbeiter und Führungskräfte in offenen Seminaren aus ws. weit über 300 verschiedenen Unternehmen. Dabei sind mir branchen- und zielgruppenübergreifend einige Themen aufgefallen:
Das Bewusstsein für das Thema KI ist da in der Wirtschaft.
Die meisten der Teilnehmer haben realisiert, dass an KI in Zukunft kein Weg mehr vorbei führt. Die Frage ist nicht ob sondern wie. Die wichtigsten “Voraussetzungen” für einen JETZTIGEN Durchbruch sind auch gegeben
- Rechenleistung und vorhandene Datenmengen
- Tools wie ChatGPT erlauben eine mehr oder weniger einfache Anwendung
- Mensch-Maschine Kommunikation immer normaler (Beispiel: wir sprechen schon länger mit unseren Smartphones, so dass die Hemmschwelle weiter sinkt)
Auch wenn das Bewusstsein da ist, erinnert mich die Phase an die Zeit in der ich bei meinen Plädoyers für die Notwendigkeit eines eigenen Internetauftritts noch belächelt wurde (”interessant aber nicht dringend”). Was ganz klar sein muss: Bewusstsein alleine hilft nicht- nur gilt es aktiv zu werden.
“Spannendes Thema- aber muss ich jetzt wirklich schon aktiv werden?”
Die ersten Fragen beziehen sich immer auf organisatorische und rechtliche oder ethische Aspekte
Meine Antworten hierzu in aller Kürze:
- ethisch: Können wir als Unternehmer und Führungskräfte erst mal nur begrenzt beeinflussen. Das ist ganz klare Aufgabe der Politik! Nur begrenzt von Unternehmen. Der Handlungsbedarf ist allerdings klar da.
- rechtlich: personenbezogene und geschäftsinterne Daten sollten und dürfen nicht mit irgendwelchen Tools geteilt werden (klingt vereinfacht- ist es auch).
- organisatorisch: Fast nirgendwo wo ich bisher war, gab es konkrete Regelungen, Konzepte und Prozesse, wie “Das Unternehmen”, aber auch die Mitarbeiter mit KI umgehen sollten
Es ist Aufgabe des Unternehmers (des Unternehmens, des Abteilungsleiters, der Führungskräfte) verbindliche Regelungen und Prozesse festzulegen. Das ist einfacher als gedacht und muss auch nicht für die nächsten 20 Jahre definiert werden, sondern: Pläne/Prozesse sind auch dafür da, eine Richtung vorzugeben, Unsicherheiten zu nehmen und sie dann in der Regel auch anzupassen.
Das Know-How ist dem eigenen Empfinden nach unterschiedlich ausgeprägt. Die Realität sieht anders aus.
Es gibt eigentlich 3 grobe Gruppen:
- Es gibt diejenigen, die tatsächlich schon eine ganze Menge wissen, ihr Wissen aber nicht beruflich einsetzen (können, wollen, dürfen). Häufig early adopter, die im Privaten rumprobieren. Das sind die die am Weitesten sind, häufig aber nicht in Schlüsselpositionen sitzen (Meistens Marketer oder Leute aus der IT)
- Es gibt diejenigen, die sich schon einmal das ein oder andere Tool angeschaut haben, aber noch nicht wirklich wissen was sie wirklich davon halten sollen (Führungskräfte, aber auch Junioren)
- Es gibt diejenigen, die denken, dass sie schon alles wissen, aber in Wirklichkeit (fast) nichts wissen. Das sind die Gefährlichsten, hinterlassen Sie doch viel zerbrochenes Porzellan in dem sie vor Allem mit gesundem Halbwissen zur Verunsicherung beitragen.
Grundlagen sind da- strukturierte Grundlagen nicht. Bedienung von ChatGPT funktioniert nur operativ und nicht strategisch. Die Hintergründe zu Funktionsweisen, Mechanismen von KI fehlen fast komplett und werden durch Aktionismus häufig ad absurdum geführt.
In aller Deutlichkeit: Ein strukturierter Fortbildungsplan für ALLE Mitarbeiter ist eine extrem wichtige und JETZT anzugehende Aufgabe von Unternehmen und Abteilungen (egal ob Mittelständler oder Sales Abteilung und Customer Care- Blubb)
Einbindung der Mitarbeiter
Es wird immer noch in Silos gedacht. Hier ein paar überzogene Darstellungen.
- IT macht irgendwas mit Daten (häufig kompliziert und überhaupt ist die SAP/Salesforce was auch immer Einführung noch nicht geglückt, von daher hat man eine gute Ausrede). Interessanterweise ist das Know How hier häufig am Größten, allerdings scheinen die die Dinge hier als etwas zu kompliziert gesehen zu werden.
- Marketing beschäftigt sich mit der Customer Journey und ärgert sich mit dem Vertrieb
- der Vertrieb macht Umsatz (”Wichtig” “Preiserhöhung”) und hat häufig einen hohen Stellenwert, ist aber nur mässig erfolgreich, weil er mit dem Marketing nicht verzahnt ist (das ist ein anderes, genau so wichtiges Thema)
- HR verzweifelt an den nun artikulierten Bedürfnissen junger Generationen und ist damit beschäftigt, Stellen zu besetzen, die entweder notwendig sind oder später überflüssig bzw. vollkommen ineffizient. KI wird hier so gut wie gar nicht genutzt, was ein großes Versäumnis ist.
- Führungskräfte: handeln zu wenig und sind häufig mit der Komplexität der Anforderungen unterschiedlicher Stakeholder überfordert.
- Inhaber/Gesellschafter: Gerade in Familienunternehmen oft die treibenden Kräften, die den Wandel/die Veränderung voranbringen wollen.
Das ist natürlich überspitzt dargestellt und entspricht nur in Ansätzen der Realität- aber Quintessenz ist häufig nicht im vernetzten Sinne der Gesamtorganisation gedacht wird. Dafür ist der Schmerz - so mein subjektiver Eindruck- auch noch nicht groß genug. Es läuft ja noch.
Die Frage ist also: Wie holen wir die Belegschaft ab? Die Anwort. Auf möglichst vielen Ebenen. Mit einem Plan.
Meine Idee: Motivieren und Lust machen (Impulsvorträge, Anlaufstellen schaffen, Use Cases vorstellen, Bedenken zulassen), Systematisierung (zum Beispiel durch Kommission (oder Stabstelle oder Chief of KI): Aus unterschiedlichen Bereichen Mitglieder dazu holen, Plan entwickeln, immer dran bleiben- nicht nur nebenbei), Quick Wins/schnelle Erfolge zeigen ("da geht was") und dann immer wieder schulen, abholen, motivieren, schulen, abholen, motivieren.
Klar ist auch: Nicht JEDE/R geht diesen Weg mit. Daher kann man nur allen die Möglichkeit geben, den Weg mitzugehen und niemanden zwingen.
Fazit
Eine Menge zu tun. Strategie und Plan entwickeln. Das geht nur mit externem Know-How. Das kostet Geld. Dann sensibilisieren und Fortbilden. Das geht nur mit externem Know-How. Das kostet Geld. Loslegen und gleichzeitig den Blick aufs Wesentliche nicht verlieren. Das geht nur mit Eigenmotivation und Gehirnschmalz und Zeitinvest.
Und vor allem: Auch die Basics verstehen, wie KI und im Speziellen ChatGPT funktioniert!
Für alles andere: Gerne ein Gespräch mit mir buchen oder direkt zum KI-Seminar kommen!