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Interview | Andreas Fischer-Appelt

Dr. Hubertus Porschen: Hallo Andreas, schön, dass ich heute hier sein darf. Erzähl doch mal ganz kurz wer du bist und was du machst.

Andreas Fischer-Appelt: Grüße dich Hubertus, schön dass du da bist. Ich weiß immer nicht wie man sich beschreibt, ich glaube ich würde mich als Unternehmer beschreiben, obwohl ich in der Kommunikationsbranche tätig bin. Wir haben eine große Agentur, diese hat heute 800 Mitarbeiter. Wir haben diese von kleinauf gegründet und das ist sicher auch Teil dessen, worüber wir heute miteinander sprechen.

HP: Gibt es einen Punkt in deinem Leben, wo du gesagt hast “Ja, ich will vielleicht so sein, wie Person XY, ich muss mein Leben danach ausrichten?” Hast du mal als Angestellter gearbeitet? 

Andreas Fischer-Appelt: Nein, ich habe zwar mal als Angestellter während des Studiums gearbeitet. Aber eigentlich bin ich komplett Unternehmer und das hat sich auch schon ganz früh rausgestellt. Bei mir war das eigentlich der unbändige Wunsch zu handeln, Geld zu verdienen, zum Beispiel schon auf dem Flohmarkt mit Münzen und anderen Sachen. Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Mein Bruder spielt auch eine ganz wichtige Rolle, nur war er eher inhaltlich und technologisch getaktet. So kam schließlich das ganze zusammen und wir haben uns gedacht, wir machen uns zusammen selbständig. 

HP: Was ist dein Part, wenn dein Bruder der Inhaltspart ist. Bist du dann der Außenpart?

Andreas Fischer-Appelt: Ja, vielleicht der kaufmännische Part, aber ganz so einfach funktioniert es auch nicht. Wir sind beide Außenparts. Mir bereitet der kaufmännische Bereich sehr viel Freude, neue Projekte zu entwickeln, aber auch das Geld zu verdienen. Und er meinte früher immer, dass es nicht nur ums Geldverdienen geht, sondern mich interessieren Sachen die inhaltlich sind, wir müssen eine Sache inhaltlich entwickeln. Das passt jetzt schonmal gut zusammen und gemeinsam haben wir uns über Ideen gedanken gemacht und eigentlich immer welche gefunden.

HP: Was würdest du denn einem 18-jährigen raten, der noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Der vielleicht Lust hat, was eigenes zu machen. Ich sehe das sowieso so, dass die Welt so ein Stück weit in diese Richtung geht. Wir haben auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Was würdest du nun einem 18-jährigen raten, was er lernen soll, was er machen soll? Welchen Lebenstipp würdest du ihm mit auf den Weg geben? 

Andreas Fischer-Appelt: Am besten ist es, wenn man sich in seiner unmittelbaren Umgebung, in der man sich gut auskennt, vielleicht mal ein bisschen weiter engagiert und mal versucht erste Schritte zu machen. Ich frage in Bewerbungsgesprächen nicht immer nur nach Kompetenzen und den Noten, das spielt für mich gar nicht so eine Rolle. Sondern: “Haben Sie schon mal etwas verkauft, haben Sie schon mal Geschäfte mit anderen Leuten gemacht?” Ich meine, das fängt im kleinen an. Jemand der im Laden aushilft und was verkauft, der lernt seinen Kunden kennen. Das ist ganz toll! Also dieses kennenlernen, wie man was an den Mann bringt, wie man wirtschaftlich tätig ist. Das ist irgendwie richtig interessant. Im kleinen in seiner Umgebung, davon lernt man. Wir hatten früher eine Schülerzeitung und ich habe Anzeigen verkauft und das war nicht so einfach, den Leuten teure Anzeigen zu verkaufen. Damit haben wir alles finanziert. Wir haben richtig viel Geld gemacht, dadurch lernte man auch zuverlässig zu sein gegenüber einem Kunden. Denn: Der kriegte ein gutes Produkt dafür, er soll auch etwas davon haben. Das war das Versprechen.

HP: Gibt es denn etwas wofür du dankbar bist? Auch in schwierigen Zeiten? Wo du sagst, daran rappelst du dich quasi hoch? 

Andreas Fischer-Appelt: Also ich bin richtig dankbar darüber, dass man mit tollen Leuten zusammenarbeitet und ich habe gelernt, dass man seine eigenen Talente hat, aber andere auch nicht. Wenn man solche Leute, mit verschiedenen Talenten zu einem Team zusammenspielt, dann ist man eigentlich für alles in der Lage. Und es ist auch immer wichtig, dass man sich die Frage stellt, mit welchen Partnern man sich umgibt? Mit wem kommt man weiter? Weil alleine geschäftstätig zu sein ist ganz schwierig. Das gilt auch fürs Unternehmertum, denn da musst du gute Partner haben, die sozusagen auch tolerant dafür sind, dass mal nicht alles ausgeglichen ist. Partner, die dafür Verständnis haben, die langfristig interessiert sind. Mit tollen Partnern kann man die Welt komplett bewegen! 

HP: Gibt es ein zentrales Investment, was du mal gemacht hast, sei ein monetäres oder ein zeitliches? Was dich extrem vorangebracht hat? 

Andreas Fischer-Appelt: Die meisten Investments im Business haben wir immer mit Leuten gemacht, also wir haben tolle Leute eingestellt. Jetzt gerade habe ich eine Werbeagentur gekauft, dass war ein großes Investment. Philipp und Keutje, die sind zum Beispiel in Hamburg für die Atra Werbung, oder Audi Werbung, das war ganz toll. Aber auch deswegen, weil wir nicht nur eine tolle Firma, sondern ganz tolle Leute dazugewonnen haben. Mehrere top kreative Menschen, die uns ergänzen, das hätten wir so nicht geschafft, diese Leute für uns zu überzeugen. Aus diesem Grund war das auch wieder ein Start ins Neue. Ich investiere gerne und das wissen die Leute hier auch, ich investiere sehr gerne in Kunst. Kunst bedeutet mir einiges. Das, was ich um die Historie und die Kunst widme, das interessiert mich auch. Auch Bilder oder Bücher. Ich habe so ein historisches Interesse, ich sehe z. B. jetzt die komplette Digitalisierung, die Leute fangen an, die Bücher nur noch zu lesen, digital, auf ihren Readern. Deswegen interessiert mich dann der Gegenpol, was ist mit den ersten Büchern dieser Welt, mit Gutenberg? Jetzt kann ich mir Gutenberg nicht leisten, aber seine Kollegen, die mit ihm gedruckt haben schon, da habe ich mir dann schon mal ein Buch gekauft. Ich habe mich mit der Zeit des ersten Buchdrucks beschäftigt und dann habe ich geschaut, wie wurde das weiterentwickelt, in der Reformation zum Kampagnen-Instrument, der Buchdruck. Das mag jetzt komisch oder ungewöhnlich klingen, aber es hat mich richtig begeistert. 

HP: Von der Vergangenheit vielleicht nochmal kurz in die Zukunft. Gibt es eine Vision, die dich antreibt, oder hast du eine Mission? Oder habt ihr eine Mission, bzw. Vision als Unternehmen? 

Andreas Fischer-Appelt: Ja, denn die Branche befindet sich aktuell in einem kompletten Wandel. Wobei eins bleibt, das ist das Thema Kreation. Also die Kreativität des Menschen, aber die quasi anders angebracht werden kann, in Kommunikation, Kampagnen, im Marketing. Das ist interessant und wir wollen das eigentlich weiterentwickeln, dass Marketing der Zukunft auch ein bisschen mit erfinden. Auch wollen wir mit Technologie garnieren und das ist das, woran wir arbeiten. Wir arbeiten auch am Thema Internationalisierung, aber das wird noch ein ganz schön großer Punkt sein und dabei versuchen wir natürlich auch, so Ideen reinzubringen, die Gründer haben, also Ideen aus Startups. Wir wollen gucken, wie wird da gearbeitet, wie wird da sozusagen eigentlich Entwicklungsprozesse gemacht, neue Managementmethoden erfunden und deswegen ist gerade auch mein Bruder in Amerika und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Harvard, um diese Sachen etwas zu erforschen und dann zu uns zurückzubringen. Er beschäftigt sich mit solchen Dingen ‘Wie entwickeln die eigentlich Managementmethoden?’, aber auch ‘Wie werden futures von Unternehmen beschrieben”? In Amerika werden die futures, also jemand wie Elon Musk, darüber beschrieben, was trauen sie den Menschen zu. In der future, also im Mobilitätsmarkt, mit Autos zu bewegen. Diese Personen denken nicht darüber, was sie jetzt für einen Gewinn machen. Da können wir noch viel lernen und mitnehmen, als Unternehmer - und da sind die Deutschen noch nicht so gut.

HP: Ja, vielen Dank Andreas, hat riesig Spaß gemacht, ich habe eine Menge dazu gelernt und ich hoffe, wir bleiben alle ähnlich neugierig wie du. Vielen Dank!

Andreas Fischer-Appelt: Danke auch, Hubertus!

 

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Ich bin Premium Keynote-Speaker, Buchautor, Unternehmer und Berater. Mein Motto:  Veränderung geht nur über Schmerz oder Leidenschaft: Besser ist Leidenschaft- meistens ist es Schmerz. Mein Ziel: mehr Leidenschaft und Motivation bekommen. Das Thema Digitalisierung begleitet mit Leidenschaft seit über 20 Jahren meiner Leben. Du suchst nach einem Speaker, der dein Publikum begeistert? Du möchtest dein Business noch erfolgreicher weiterbringen? Ich freue mich auf Austausch! 

Hubertus Porschen