Montagsfehler: Kurzfristige Ziele anstatt langfristiges Mindset
Ich habe neulich einen Termin gehabt mit einem hochrangigen Manager eines deutschen Konzerns. Zur Begrüssung entschuldigte er sich gleich mit den Worten, dass er in den letzten Wochen nicht dazu gekommen sei, auf meine Ideen zu reagieren, obwohl diese ohne Frage Priorität hätten. Mir kam direkt in den Sinn, dass er seine kurzfristigen Ziele dem langfristigen Mindset untergeordnet hatte, was nicht gut ist.
Treiben statt getrieben werden
Die meisten Menschen werden getrieben. Getrieben davon, kurzfristige Ziele zu erreichen. Hast du schon einmal einen 5 -Jahresplan für dich persönlich entwickelt? Einen Drei-Jahres Plan oder wenigstens einen Jahresplan? Nicht geschäftlich! Auch privat? Wahrscheinlich nicht!
Ich merke selber häufig, wie ich etwas unbedingt umsetzen möchte. Das ist kurzfristig gut. Werde ich doch von einem Tatendrang getrieben, der mich zu Höchstleistungen anspornt. Ohne Mission keine Motivation. Ohne Plan und Ziele keine Zielerreichung. Ohne Reflektion kein Lernen.
Das Problem: Fast immer gibt es eine Hürde die kurzfristig nicht zu meistern ist (zum Beispiel eine Funktion im CRM, die erst durch einen Externen entwickelt werden muss). Aus den Augen aus dem Sinn. Die Enttäuschung ist riesig.
Fitness Challenge
Ein weitere Beispiel: Ich habe 2018 meine Fitness Challenge gemacht. Leider habe ich den Tag, an dem ich mein Ziel von 7,5 km in weniger als 35 Minuten zu laufen auf einen der heissesten Tage des Jahres gelegt. Auch um 18 Uhr abends waren es auf der staubigen Laufbahn noch 38 Grad. Nach 2 Runden war für mich klar: Das schaffe ich nicht. Ich habe mir also gesagt, dass ich zumindest noch eine Runde schaffe in einer bestimmten Zeit. Dann eine zweite Runde, eine Dritte usw. bis ich nachher mein Ziel erreicht habe. Entscheidend war natürlich auch die Vorbereitung: Und auch hier fängt man mit kleinen Zielen an, die einem langfristigen Ziel untergeordnet sind.
Was ich damit sagen möchte: Eine der Kardinalsfehler vieler Menschen ist es, sehr kurzfristig zu denken und keine langfristige Perspektive zu haben. Meistens ist es doch so, dass wir überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können und unterschätzen, was wir in 10 Jahren erreichen.
Beispiel für Kurzfristigkeit vs Langfristigkeit
Beispiel: Spart man 20 Jahre lang, jeden Monat 1000 € bei einer antizipierten Rendite von 7 % jährlich, so erhält man nach 20 Jahren eine halbe Million Euro. Wer nie anfängt zu investieren, wird auch nie etwas erhalten. Übrigens: Zu wenig Geld ist kein Argument. Auch beim Sparen von 100 € monatlich erhält man immerhin 50.000 €.
Ähnliches lässt sich auch auf das höchste zu erreichende Gut antizipieren: Die Entwicklung unserer eigenen Kompetenzen. Was möchte ich dieses Jahr lernen? Was habe ich im letzten Jahr gelernt? Welche Kompetenz hilft mir bei der Erreichung meiner Mission? Wie viel Einsatz zeitlich und mental habe ich wo investiert? Wie arbeite ich? Habe ich ein Buch wo ich meine Ziele aufschreibe und kontrolliere? Arbeite ich lieber mit Mindmaps?
Mit langfristig angesetzten Zielen kann man demnach bessere Ergebnisse erzielen, als mit kurzfristigen Zielen.